
Sie wollen Ihr IT-Projekt zum Erfolg bringen? Dann sollten Sie sich auch den dritten Teil unserer Mini-Serie zum Requirements Engineering nicht entgehen lassen. Sie erfahren jetzt, welchen Qualitätsanforderungen die einzelnen «Requirements» gerecht werden müssen, um während des Projektes keine bösen Überraschungen zu erleben.
Ziel- und Anforderungshierarchie
Nicht alle Anforderungen an ein System sind gleich detailliert. Es gibt welche auf relativ hohem «Fluglevel», also grob gefasste Bedarfe und es gibt Anforderungen, die sehr detailliert sind. Häufig muss ein High-Level-Anspruch durch detailliertere Anforderungen präzisiert werden. Es empfiehlt sich, diese Anforderungen hierarchisch zu gliedern. Ein Modell zur hierarchischen Gliederung ist das RAM-Modell (Requirements Abstraction Model)[1].
Product Level: Ziele des Systems (Vergleiche Teil 2)
Feature Level: Features, welche das Produkt bietet (nicht detailliert)
Function Level: Was ein Benutzer mit der Applikation machen kann, welche Aktionen auszuführen sind
Component Level: Detaillierte Anforderung, Beschreibung wie etwas implementiert werden soll
Qualitätsanforderungen für einzelne Requirements
Damit eine Anforderung gut ist, muss sie verschiedene Qualitätskriterien erfüllen: [2]
- Vollständig: Die Anforderung muss die geforderte Funktionalität vollständig beschreiben.
- Atomar: Jede Anforderung enthält genau eine Anforderung.
- Technisch lösungsneutral: Die Anforderung beschreibt, was gefordert ist und nicht wie es umgesetzt werden soll.
- Konsistent: Anforderungen müssen gegenüber allen anderen Anforderungen widerspruchsfrei sein.
- Prüfbar: Eine Anforderung muss so beschrieben sein, dass sie testbar ist.
- Notwendig: Jede Anforderung sollte etwas beschreiben, das auch benötigt wird, respektive das hilft, ein Ziel zu erfüllen.
- Verfolgbar: Die Quelle der Anforderung muss jederzeit sichtbar sein. Es muss jederzeit begründet werden können, wieso die Anforderung da ist. Es muss verfolgbar sein, wie die Anforderung umgesetzt ist.
- Realisierbar: Es muss grundsätzlich möglich sein, die Anforderung zu implementieren.
- Eindeutig: Eine Anforderung kann nur auf eine Weise verstanden werden.
Das erreichen Sie mit Requirements Engineering
Gehen Sie in einem IT-Projekt nach dem RE-Ansatz vor, sind Sie von Anfang an auf gutem Weg, das Projekt zum Erfolg zu führen, denn mit Requirements Engineering erreichen Sie:
- einen besseren Konsens unter den Stakeholdern
- die richtigen Features werden umgesetzt
- die Anforderungen sind dokumentiert
- die Risiken werden minimiert
- gute Ausgangsposition fürs Testen
- die Projektziele!
Sie möchten mehr wissen darüber was Requirements Engineering für Ihre IT-Projekte tun kann, oder Sie sind gerade in einem Projekt und benötigen einen Requirements Engineer? Kontaktieren Sie uns. Wir unterstützen Sie mit Rat und Tat.
[1] Requirements Abstraction Model, T. Gorschek, C. Wohlin, abgerufen am 13.04.2017
[2] Requirements Engineering und Management, C. Rupp und die SOPHISTen, 6. Auflage, 2014
Lesen Sie hier die ersten beiden Beiträge zum Thema Requirements Engineering aus der Reihe Glaux Soft Know-how:
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